30 Jan 2015

THE COMMUNE

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„It is better to do nothing than to try to do something and do nothing” – Jacopo Insalaco

 
Diese und viele andere Weisheiten haben wir in den letzten zwei Wochen in unserer Kommune, wie wir sie liebevoll nennen, gelernt. Courteney Lomas, 19-jährige Reisende, Grafikdesignstudentin und leidenschaftliche Couchsurfinggastgeberin, hat in den vergangenen zwei Monaten 46 Couchsurfer aus aller Welt bei sich aufgenommen, in Wellington herumgeführt und mit ihrer kreativen, direkten und philosophischen Art bereichert. Darunter auch unseren Freund Max aus Deutschland, der uns freundlicherweise aushilft als wir nach unserem Roadtrip in Neuseelands Hauptstadt enden und uns mal wieder nicht um einen Schlafplatz gekümmert haben.
Das Haus ist unaufgeräumt und voller Leute, guter/schlechter Ideen und Freiheit. Wir lieben es ab der ersten Minute! In einer Tonne entzünden wir ein Feuer, das blau und grün flackert und genau die richtige Atmosphäre für all unsere Reisegeschichten schafft. Von Anfang an fühlen wir uns so wohl, dass Courteney uns anbietet bei ihr zu bleiben und so kündigen wir unser Hostel kurzerhand und ziehen in die 24a Wilson Street. Innerhalb der nächsten Tage kommen und gehen neue Freunde und so bleiben die Abende am Feuer, die mittlerweile schon eine Tradition geworden sind, einzigartig . Mittwochs warten wir bis es dunkel ist und schmuggeln klamm und heimlich all unsere Wein- und Bierflaschen in die Glaskörbe der Nachbarn – es ist nur einmal pro Woche Müllnacht und unsere Flaschenbox ist viel zu klein für unseren Verbrauch.
Das Haus befindet sich im Stadtteil Newtown, der überwiegend von Studenten und Immigranten bewohnt wird. Dementsprechend mangelt es weder an guten Restaurants und versteckten Cafés, noch an Parties. Wellington ist die „Hipsterstadt“ schlechthin und die Meisten von ihnen wohnen wohl in Newtown.
Jeden Morgen frühstücken wir die Aprikosen von unserem kleinen Baum im Garten, während nacheinander der Geruch von Zimthaferbrei, Rührei mit Baked Beans und French Toast durch den Flur wehen. Obwohl jeder behauptet immer abzuspülen gibt es trotzdem nie mehr als einen sauberen Teller. Gläser und Tassen muss man sich selbst zusammensuchen, meistens aus dem Garten. Dreimal die Woche kaufen wir riesige Packs an Klopapier, doch genauso wie Wasch- und Spülmittel hält dies nicht lange. In unserer Verzweiflung klauen wir uns heimlich eine Rolle und verstecken sie in unserem Zimmer.
Da man nie weiß wer alles über Nacht bleiben wird entbrennt kurz vor dem Schlafen gehen das Gefecht um die besten Decken und Schlafsäcke. Ganz nach dem Motto „Der Stärkste gewinnt“ wird immer wieder aufs Neue gekämpft und das Los ändert sich von Tag zu Tag – manchmal endet man in einem Bett mit Kissen und Decke, in anderen Nächten ist es eine löchrige Luftmatratze, ein kaputter Schlafsack und ein Pullover als Kopfkissen. Da es sehr regelmäßig wechselt ist es nicht weiter schlimm.
Unsere Tage bestehen daraus nach Jobs zu suchen, die Stadt zu erkunden und neue Freundschaften zu schließen. Courteney, die drei kleinen Franzosen und Max sind unsere ständigen Begleiter, gehen mit uns weg oder genießen die Nachmittage am Strand. Spätestens am Abend treffen wir uns, hören unbekannte, aber sehr gute Musik und lassen uns von all den Geschichten inspirieren, die am Feuer erzählt werden. Die Wanderlust wird jeden Tag stärker und wir schreiben uns Listen mit all den verrückten Dingen, die wir machen wollen sobald unsere Weltreise vorbei ist.
Bevor die Couchsurfer weiterreisen müssen sie sich von Courteney fotografieren lassen. In ihrem Facebookalbum befinden sich nun Gleichgesinnte aus aller Welt und für jeden einzelnen lässt sie sich einen Text einfallen, der die gemeinsame Zeit, lang oder kurz, zusammenfasst. Im Folgenden möchten wir ein paar der Leute vorstellen, sie hat uns freundlicherweise ihre Fotos zur Verfügung gestellt.
This sentence is one of the many wisdoms we learned while living in the commune, as we lovingly call it. Courteney Lomas, 19 year old traveller, graphic design student and passionate couchsurfing host has welcomed 46 couchsurfers in her home within the last two months. She takes them around Wellington and enhances them with her direct, creative and philosophical personality. Our German friend Max is one of them and when we arrived in New Zealand’s capital without having any plans or a place to stay (like always) he kindly asks her if she would take us in.
Her house is untidy, full of people, good/bad ideas and freedom. We fall in love with it instantly! In the evening we have a blue and green flamed bonfire that creates the perfect atmosphere to share our travel stories. We feel so much at home that Courteney offers us to stay with her. Consequently, we cancel our hostel and move in with her in at 24a Wilson Street. In the next days, new friends arrive and leave so that our evenings by the fire, that have become a tradition, always stay unique. Wednesdays are rubbish nights - after the sun has set we run around in the dark to sneak our empty wine and beer bottles into the neighbours bins, because our own one is far too small.
The house is located in Newtown which is mostly inhabited by students and immigrants. There is therefore no lack of cheap restaurants, lovely cafés and crazy parties. Wellington is the hipster town and most of them probably live in Newtown.
Every morning we have apricots that grow on the little tree in our garden while one after another the scents of cinnamon porridge, scrambled eggs with baked beans and French Toast are in the air. Even though everybody claims to always wash their dishes there is never more than one clean plate. Glasses or cups must always be searched for, they are usually to be found somewhere in the garden. We buy immense packs of toilet paper three times a week, but still we run out of it as well as detergent and washing powder all the time. After a few days we desperately start hiding rolls in our room.
Since we can never be sure about how many people will stay with us every night, we end up fighting about who gets the most comfortable mattresses and warmest blankets before going to bed. It is literally the strongest who gets to sleep in a nice bed with pillow and the weakest that ends up on a holey airbed having to deal with a broken sleeping bag and a jumper instead of a proper pillow. It is okay, because the cards change every night.
Our days consist of looking for jobs and dropping off CVs, exploring the city and making new friends. Courteney, the three little Frenchies and Max become our all time companions who we go out with or enjoy afternoons at the beach. At night we meet up and listen to unknown but good music. All the stories told by the fire day by day increase our wanderlust and inspire us to write lists full of plans for the time after the world trip.
Before leaving Wilson Street every couchsurfer has to have their photo taken by Courteney, who puts the pictures on a facebook album. They all get a comment summarizing their time with her, whether it was a week or only a night. In the following we would like to introduce some of the people we met. She kindly let us use her pictures.
   

Courtney Lomas (19), New Zealand
 

 
 
Joseph Butler (27), Australia
 
"Wenn ich eine andere Spache lernen würde, dann würde ich nur das Allerwichtigste können wollen, damit alle meinen Akzent und meine Grammatikfehler süß finden."
 
"If I learned a foreign language I would only learn the very basics so that everybody would find my accent adorable."
 
 
Jacopo Insalaco (22), Italy
 
Es gibt wohl keinen Musiker, keine Band und keine Oper die dieser Italiener nicht kennt und liebt. Zusätzlich ist er sehr weise.
 
There is no musician, band or opera this Itialian does not know and love. He is also very wise.
 

 Justin Ferrand - Louis (22) Nicolas Gendraud (20) Vincent Grandvillemin (20), France
 
"Can I av' a lytör?"
 
Franzosen, wie sie im Buche stehen - eigen wenn es um Essen geht, Napoleonkomplex, echte Männer mit echten Manieren, sehr/zu direkt.
 
The French stereotype - fussy about their food, Napoleon complex, real men with real manners, very/too direct.
 
 
Max Pluskwik (20), Germany
 
Er wird uns beibringen wie man chillt, wir werden ihm beibringen ehrgeizig zu sein.

 He is going to teach us real chilling and we will make him an ambitious person.
 

Tom Stoops (25), England, Tom Fleming (25), Australia, Mike Erwood (27), Canada
 
Drei Biker, die Neuseeland auf dem Fahrrad erkunden. Tom Stoops ist aus der Karibik hierhergesegelt, davor haben er und Mike eine Farradtour von Canada nach Mittelamerika gemacht. Die nächste Route führt sie von Indien durch China über die Mongolei nach Skandinavien - auf dem Motorrad, dem Fahrrad und Pferden, die sie sich unterwegs kaufen werden. Alle gebildet und studiert und trotzdem finanzieren sie sich ihre Reisen durch das Pflanzen von Bäumen in Kanada. Pure Inspiration.
 
Three friends who are exploring New Zealand on their bicycles. Tom Stoops sailed over from the Domenican Republic, where he got to biking down from Canada with Mike. Their next trip will be from Indian to China, Mongolia and up to Skandinavia, all by motor bike, bicycle and horse. They spend a few months a year planting trees in Canada to pay for their awesome travels. Pure Inspiration.

 
Sergio Argüelles, Mexico (30)
 
Sohn eines mexikanischen Botschafters und aufgewachsen in mehr Ländern als wir bisher in unserem Leben bereist haben. Unglaublich talentiert, intelligent und sportlich. Schriftsteller, Kunstgaleriebesitzer, Fahrradfahrer, begeisterter Wanderer und vor Allem großherzig.
 
Being the son of a Mexican governor he grew up in more countries than we have visited so far. Incredibly talented, intelligent and sporty. Novelist, art galerist, biker, hiker and very generous.
 
 
Hannah Wolny (19), Amuna Wagner (19), Germany



 

 
  

26 Jan 2015

TRAVEL AND LIFE ADVICE

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Vier Monate reisen wir nun schon, haben sieben verschiedene Länder gesehen, viele interessante Leute getroffen und mussten mit der ein oder anderen schwierigen Situation umgehen. Im Folgenden möchten wir ein paar Reise- und Lebenslektionen teilen, die wir in dieser Zeit gelernt haben.
 
Hör auf Ausreden zu finden, hör auf Vorurteile zu haben, habe keine Erwartungen
·       Plane so wenig wie möglich, denn es ist das Beste einfach loszufliegen und danach zu entscheiden was du gerne machen und sehen würdest. Reisepläne funktionieren (im Idealfall) sowieso nie, warum also damit Zeit verschwenden?
·       Verlasse dein vertrautes Umfeld, besuche Orte von denen man sagt sie seien gefährlich oder unsicher – die meisten Menschen haben Angst vor Ländern, in welchen sie nie gewesen sind und über die sie viel  zu wenig wissen um sich eine Meinung zu bilden. In den Sudan zu fahren war eine der besten Ideen die ich je hatte!
·       Es gibt immer einen Weg für den der wirklich Reisen möchte! Deiner Familie oder deinen Freunden macht es nichts aus eine Zeit lang auf dein Haustier aufzupassen und dein neues iPhone, der neuer Laptop oder Fernseher können auch noch ein wenig länger warten. Sogar dein Studium.
 
Setze Dich zum Notausgang, es wird deinen Flug erträglicher machen
·       Packe weniger ein! Wir haben drei Kleider dabei, die wir unnötigerweise mit uns durch die Welt schleppen und nie anziehen. Lass deine hübschen Sachen daheim! Du reist, niemand kümmert sich um deine Klamotten.
·       Du wirst mehr Socken brauchen, denn du wirst jeden Tag ein Paar verlieren (zumindest fühlt es sich so an).
·       Ein Schlafsack ist keineswegs verschwendeter Raum, es ist ein Wunder dass wir es ohne bis hierhin geschafft haben.
·       Nimm gute Ohrstöpsel mit, vor Allem falls du in einem Mehrbettraum schlafen möchtest.
·       Kompessionsbeutel sparen 75 % an Volumen und erlauben es dadurch all die unnötige Kleidung einzupacken, die du sonst zu Hause lassen würdest.
·       Sichere alles zweimal ab, wenn du nicht wie wir die Fotos eines ganzen Monats (oder noch mehr) verlieren möchtest.
·       (Er)lebe nicht alles durch deine Kamera, sondern lerne den Moment so wie er ist zu genießen.
·       Wenn du deinen Heimflug im Voraus buchst verbaust du dir die Möglichkeit spontan dein letztes Geld dafür auszugeben nach Paris, Barcelona, Bangkok… zu fliegen. Lasse dir immer alle Möglichkeiten offen!
 
Versuche niemals alles zu sehen
·       Vermeide touristische Attraktionen, sie werden dich in den meisten Fällen enttäuschen. Stattdessen könntest du dir eine Luftmatratze kaufen und einen Fluss entlangtreiben, dabei mehr Spaß haben, Geld sparen und definitiv ein Erlebnis haben, das einzigartiger ist als sich Hobbithöhlen anzuschauen.
·       Lerne Einheimische kennen und halte dich ab und zu von anderen Reisenden fern, wenn du wirklich die Kultur des Landes kennen lernen möchtest.
·       Iss das Essen von der Straße, du wirst nicht krank davon werden! Es schmeckt nicht nur besser, sondern ist auch billiger. Wenn du in Asien bist und in Restaurants gehst die auch europäisches Essen anbieten, hättest du auch daheim bleiben können.
·       Brot mit Hummus ist billig und lecker und deshalb jedem armen Reisenden wärmstens zu empfehlen.
·       Verlaufe dich vorsätzlich! Wenn du eine Stadt wirklich kennenlernen möchtest, schreibe dir deine Adresse auf und dann lauf, lauf, lauf bis du ein neues Lieblingscafé, -park, -pub und –laden hast.
·       Duschen in Seen und Flüssen ist tausendmal besser als in einem ordinären, engen Duschkasten.
 
Sei spontan und weltoffen
·       Habe keine Angst vor Sachen die du nicht kennst, mache dir keine Sorgen über Dinge die noch nicht passiert sind.
·       Wenn du nicht sicher bist ob du rausgehen sollst oder nicht, geh raus!
·       Wenn du nicht mindestens einmal weinst entwickelst du dich nicht emotional.
·       Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen Heimweh haben und sein zu Hause vermissen. Wir vermissen unser zu Hause jeden Tag, aber das heißt nicht dass wir aufhören möchten zu reisen.
·       Vertraue Leuten, die Welt ist nicht annähernd so gemein und gefährlich wie man es dir weismachen möchte! Glaube es oder nicht, die meisten Menschen sind nett und hilfsbereit. Versuche es selbst, benutze keine öffentlichen Verkehrsmittel sondern fahre per Anhalter!
·       Sag öfters „ja“. „Ja“ zu unerwarteten Einladungen, „ja“ zu einem spontanen Roadtrip, „ja“ zu der Idee mit einer Person zusammen zu ziehen, die du erst einmal gesehen hast. Wir haben es gemacht und es hat jedes Mal geklappt.
·       Sei geduldig und lache über dich selbst! „Blöde Dinge passieren, es ist nicht das Ende der Welt!“ Wir musste einen Flug verpassen, einen Roller schrotten und ein Probearbeiten versauen um das zu verstehen. Und trotzdem bin ich noch am Leben.
·       Couchsurfe! Es ist die beste Möglichkeit in kürzester Zeit gute Freunde zu finden, dich an neue Situationen anzupassen, verrückte Menschen kennenzulernen und fremde Lebensstile auszuprobieren.



Bleibe in Kontakt mit deiner Familie, Freunden Daheim und Anderen, die du vielleicht nur einmal in deinem Leben triffst. Für Dich ist es nur ein kurzer Text mit dem du jemandem zu Hause zeigst, dass du ihn nicht vergessen hast. Außerdem weiß man nie wann Reisebekanntschaften auf weiteren Trips hilfreich sein könnten.



Verstehe, dass andere dich verstehen könnten. Nur weil sie nicht so aussehen heißt das nicht, dass sie nicht Englisch oder Deutsch sprechen.



Und letztendlich: Probiere alles aus!
 
We have travelled for four months now, have seen seven different countries, met loads of interesting people and had to handle one or two difficult situations. Here are some life and travel lessons we have learnt so far.
 
Stop finding excuses, try not to be be prejudiced and don’t have expectations
·       Plan as little as possible, it is best to just go somewhere and decide what you would like to do and see once you have arrived. Ideally your plans will never work out anyway, so why bother wasting your time planning?
·       Get out of your comfort zone, visit places that are misconceived to be dangerous or unsafe – most people are scared of countries they have never been to. Going to Sudan was one of the best ideas I ever had!
·       There’s always a way, if you really want to travel you can do it! Your friends and family will be happy to look after your pet, and your new iPhone or laptop or television can wait for a little longer. Even your studies can wait, University is not going anywhere. 
 
When flying, sit by the emergency exit. There is 3x more leg space and it will make the long flights so much more bearable.
·       Pack less stuff! We brought three dresses we do not need and are now unnecessarily carrying them around the world. Leave your pretty stuff at home, you are travelling and nobody cares about your clothes.
·       You need more socks, you will lose a pair a day (or at least it feels like it).
·       A sleeping bag is NOT a waste of space, it is a miracle we have come this far without one.
·      Bring good ear plugs, especially if you are planning to stay in a hostel dorm room.
·      Compression bags will save your life
·      Back everything up, or you will end up like us – losing four weeks of awesome pictures.
·       Don’t live your trip through your camera, learn to enjoy the moment for what it is.
·       Booking your flight home in advance prevents you from spontaneously spending your last money on a flight to Paris, Barcelona, Bangkok… Always leave your options open!
 
Don’t try to see everything
·       Avoid tourist attractions because they will disappoint you most of the time. Do stuff like buying air beds and floating down a river (Taupo)!
·       Meet the locals. Avoid other travellers from time to time so that you can immerse yourself in the local culture.
·       Eat street food, you won’t get sick! It tastes a lot better and is also less expensive. When you are in Asia and a restaurant offers European food, find another place to eat.
·      Bread and hummus is a food group all of its own – cheap, delicious and very nutritious.
·       Get lost on purpose! If you want to explore a place make sure you know which street you live in and then just walk, walk, walk until you have found a new favourite café, park, pub and shop.
·       Showering in rivers and lakes is 1000x better than in a man-made box.
 
      Go with the flow and be open minded
·       Don’t be afraid of  things you don’t know and don’t worry about the stuff that has not happened yet.
·       If you are not sure whether to go out or not, go out!
·       If you do not cry at least once then you are not developing emotionally, it is all part of the game.
·      There is a big difference between being homesick and missing home. We are missing home every day, but that does not mean we want to stop travelling!
·       Trust people! The world is not as mean and dangerous as everybody tells you it is, believe it or not but most people are nice and helpful. Don’t take public transport, try hitchhiking!
·       Say “yes” more often. “Yes” to random invitations, “yes” to doing a spontaneous road trip, “yes” to moving in with somebody you have only met once. We did it and it worked out well!
·       Be patient and laugh at yourself! “Shit happens it’ s not the end of the world” To realize that we had to miss a flight, have a scooter accident and fail a work trial. We are still alive.
·       Do couchsurfing, it’s the most awesome thing ever! There is no better way to make close friends in a short amount of time, adjust to new situations, meet weird people and experience different lifestyles. It is safe, too.
 
Stay in touch!
With your family, friends at home and even people you might only have met once. It does not hurt you to quickly send a message to someone back home you have not spoken to in months, but to them it shows that you have not forgotten them. Also you never know when a nice person you met whilst travelling might be coming handy on another trip.



Understand that you might be understandable! They might not look like it, but they DO understand English and they DO speak German.



And last but not least: Try everything!

19 Jan 2015

ROADTRIPPIN' II

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Schweren Herzens surfen wir noch ein letztes Mal in Westport und machen uns danach in die neuseeländischen Alpen auf. Im Westland-Nationalpark besteigen wir die beiden Gletscher Franz-Josef und Fox, müssen jedoch ehrlich zugeben dass die neuseeländischen Alpen nicht wirklich mit den Europäischen zu vergleichen sind. Nichtsdestotrotz verbringen wir ein paar entspannte Tage damit zu wandern, bevor wir schließlich wieder in Richtung Küste fahren.

Da wir keine feste Route haben halten wir einfach an dem Ort, an welchem es uns am besten gefällt. Manchmal schlafen wir auf Campingplätzen, manchmal auf einsamen Lichtungen oder mitten im Feld – das klingt sehr romantisch, die vielen Moskitos und durch Heuschnupfen verursachten Niesattacken dürfen jedoch nicht außer Acht gelassen werden. Obwohl wir jeden Tag neu einkaufen gehen enden wir immer mit der gleichen Essensauswahl, wechseln zwischen Steak mit Brot oder Nudeln mit Gemüse, Muscheln, Müsli und Brot mit Hummus und Avocado. Während wir anfangs noch nach öffentlichen Duschen gesucht haben, halten wir nun lieber an Seen oder Flüssen, springen mit etwas Duschgel in das eiskalte Wasser und waschen uns notdürftig. Die Ordnung im Kofferraum haben wir schon lange aufgegeben.

Wenn wir Auto fahren sind es in der Regel nicht mehr als drei Stunden am Tag. Für diese haben wir (beziehungsweise die beiden Jungs) uns eine eigene kleine Radiostation gebaut, auf der wir, je nach DJ, alles Mögliche von Johnny Cash über Alicia Keys bis hin zu Kanye West höchstpersönlich spielen. Am liebsten hören wir jedoch das Album „I Told You I Was Freaky“ von The Flight of the Conchords, zwei neuseeländischen Comedians. Die Lieder „Sexy Lady“ und „Tears Of A Rapper“ bringen uns jeden einzelnen Tag zum Lachen und werden ungewollt Inhalt all unserer Gespräche.

https://www.youtube.com/watch?v=VDXcPgEZj6

https://www.youtube.com/watch?v=wtBc5ABgYEM

Nach zahllosen Wanderungen, wunderschönen Stränden, Seen, Flüssen und Bergen kommen wir in die kleine Stadt Wanaka und entscheiden uns spontan dazu ins Kino zu gehen, da es berühmt für seine bequemen alten Couches ist (unser Film, Kill The Boss 2 läuft unerfreulicherweise in genau dem Kinosaal mit normalen Sitzen). Am Tag darauf erreichen wir endlich unser Ziel - Queenstown. Gelegen am Lake Wakatipu mitten in den Bergen ist die Stadt ein Anzugsort für junge Leute aus aller Welt und die perfekte Mischung aus atemberaubender Natur und crazy Nightlife. Queenstown weiß wie man feiert, wie wir bald herausfinden. Schon am ersten Tag lernen wir am Stadtstrand andere Work-and-Traveller aus Canada, Vietnam, Ungarn, Australien und Schweden kennen, spielen Volleyball und treffen uns abends zum Grillen.

In Queenstown wird jede Art verrückter Sportaktivitäten angeboten, im Winter sind die Berge ein Skigebiet, im Sommer kann man hier fallschirmspringen, bungeejumpen, paragliden und vieles mehr. Gerade erst angekommen packt uns sofort die Lust etwas Verrücktes auszuprobieren und so buchen wir Paragliding. Wenn nicht hier, wo dann?

Voller Vorfreude erwachen wir am nächsten Morgen, frühstücken in unserem neuentdeckten Lieblingscafé und machen uns auf in die nahegelegenen Berge. In einem Van fährt man uns in über 700 Meter Höhe, schnallt uns eine Art Rucksack um den Körper, bindet uns an einen Paraglidingpiloten und bedeutet uns so schnell wie möglich den Berg hinab zu rennen. Wenige Sekunden später fliegen wir auch schon, haben Glück einen perfekten Thermowind zu erwischen und sind innerhalb weniger Minuten weitere 200 Meter über den Bergen. Die Aussicht über das Tal, Queenstown und den See ist das Schönste, das wir bisher auf unserer Reise zu sehen bekommen haben. Die Landschaft gleicht einem Gemälde und über sie hinweg zu fliegen ist der Höhepunkt unseres Gefühls der Freiheit!

Doch damit nicht genug des Tatendrangs – zurück in der Stadt beschließen wir einen nahegelegenen Berg zu besteigen und von dort aus den Sonnenuntergang zu beobachten. Da es schon ziemlich spät ist wird das Ganze kein gemütliches Wandern, sondern ein Rennen gegen die Zeit. Dummerweise entpuppt sich der Aufstieg als viel schwerer als gedacht und wir haben ziemliche Probleme nicht abzurutschen, da wir nur Flip Flops anhaben. Oben angekommen sind wir zuerst verschwitzt, kurz darauf verfroren und obwohl es sich für die Aussicht gelohnt hat sind wir nicht gewillt den Weg noch einmal auf uns zu nehmen und leisten uns als Einzige in der Gruppe die Gondel nach unten.

Am letzten Abend treffen wir uns mit allen unseren neuen Freunden, um zusammen in Hannahs neunzehnten Geburtstag rein zu feiern. Zuerst wird gekocht, dann angestoßen und schließlich stürzen wir uns in das Nachtleben, in dem wir unzählige neue Freunde finden und aus dem manch einer erst am nächsten Morgen wieder auftaucht, wenn die Sonne längst wieder aufgegangen ist und die Geschäfte schon bald wieder öffnen. Wir lieben Queenstown und sind sehr traurig es so schnell wieder verlassen zu müssen, entscheiden uns aber dagegen hierzubleiben und nach Arbeit zu suchen – mit diesen Leuten könnten wir niemals mithalten, hier wird sieben Mal die Woche gefeiert.

Da wir nur noch zwei Tage Zeit haben müssen wir uns nun ranhalten wieder nach Picton zu kommen, um die Fähre zu erwischen, die uns zurück nach Wellington bringt. Hier erwartet uns schon das nächste Abenteuer: Leben und Arbeiten in Neuseelands Hauptstadt.

We have one last surfing session before leaving Westport with a heavy heart and making our way to the Southern Alps. There we walk up to the glaciers Franz-Josef and Fox, but coming from Europe the New Zealand Alps do not really impress us that much. Still, we spend a few nice days hiking and trying different tracks and eventually drive back to the beautiful West Coast.

Since we do not really have a route we just stop at random places we like, sometimes on campsites, sometimes in the field – the latter might sound very romantic, but it also means being eaten by mosquitos and having uncountable sneeze attacks caused by heyfever. Even though we go shopping every day we always end up eating the same food, steak with bread, noodles with vegetables, bread with hummus and avocado, mussels and muesli. Whereas we used to look up public hot showers in the beginning, we now simply stop by lakes and rivers, take our shower gel and jump into the cold water. Keeping the trunk tidy stopped being a priority long ago.

Our car drives usually take about three hours in which we have music parties with our self-made radio station. Depending on who’s the DJ, we listen from Johnny Cash to Alicia Keys to Kanye West himself. Our all-time favourite is the album “I Told You I Was Freaky” by the kiwi comedians “The Flight of the Conchords” that we literally listen to every time we are in the car. The songs “Sexy Lady” and “Tears Of A Rapper” make us laugh on a daily base and are part of all our conversations.

https://www.youtube.com/watch?v=VDXcPgEZj6

https://www.youtube.com/watch?v=wtBc5ABgYEM

After countless hikes, beautiful beaches, lakes, rivers and mountains we arrive in a small town called Wanaka. We hear that the little cinema is famous for its cozy old couches, but when we spontaneously decide to watch Kill The Boss 2 we end up in the only room without any sofas. The day after we finally make it to our last stop – Queenstown. Located by Lake Wakatipu in between the mountains it attracks young people from all over the world and is the perfect place to be active during the day and go crazy at night. Queenstown knows how to party! On our first day we meet travellers from Canada, Vietnam, Hungary, Australia and Sweden, with who we chill at the beach, play volleyball and have a BBQ. Walking around in town and seeing all the activities offered we suddenly feel like trying something new and decide to go paragliding the next day. A van takes us up the mountains and when we are 700 meters high we are tied to a paragliding pilot who tells us to run as fast as we can. Three steps later we are floating in the air and when a thermo wind catches us we even rise up another 200 meters. Being that high up and seeing the mountains, city and lake is the most beautiful scenery we have seen on our trip so far. We have never felt so free!

When we get back to town our friends suggest to hike up a mountain nearby and watch the sun set. Since there is not much time left we end up running up in our flip flops, trying to make it in time and struggling because the way turns out to be much harder than we thought. Luckily we make it and enjoy a beautiful sunset, but since we are freezing and tired we are too lazy to walk all the way back and end up being the only ones to take the gondola instead.

On our last evening we meet up with all our friends to celebrate Hannah’s nineteenth birthday. Queenstown’s nightlife is crazy enough to keep us awake all night so that some of us only find their way home the next morning when the sun has already risen and shops are about to open up. Being here is awesome, but although we love it we decide not to stay and look for work – we could not handle this town longterm, partying seven days a week is too much, even for us.

Since our ferry is leaving in two days we are in quite a hurry to get back to Picton. Our road trip was awesome and we are more than grateful and happy that the boys decided to take us with them. It might have only been 16 days, but we have grown rather fond of them and are missing our singing, eating and swimming a lot.

For now NZ’s capital and its adventures are awaiting us!